Der SC Paderborn hofft auf die sportliche Wende


Es fällt vielen Beteiligten eines Fußballvereins immer äußerst schwer auch tatsächlich von einer sportlichen Krise zu sprechen. Allerdings dürfte dies für den Zweitligisten SC Paderborn derzeit durchaus zutreffen, denn fünf verlorene Spiele am Stück sind eine bedenkliche Entwicklung, die jedoch im Spiel gegen den FC Ingolstadt beendet werden soll, wenn man den Worten der Paderborner Verantwortlichen Glauben schenken darf. SCP-Trainer Stephan Schmidt nimmt derweil seine Profis in die Pflicht.

Im Gespräch mit dem „Westfalen-Blatt“ findet der 36-jährige Cheftrainer klare Worte und versucht den Fokus nicht auf mögliche Einzelschicksale zu lenken, wenn er sagt: „Dass ich hinterfragt werde, ist normal. Jeder Trainer wird an Ergebnissen gemessen und die stimmen nicht mehr. Es geht hier aber nicht um mich, sondern um den Verein.“ Schmidt ist sicherlich selbstbewusst, um mit der aufkommenden Kritik durchaus umgehen zu können. Allerdings setzt er nun auch seine Spieler unter Druck, wenn eine klare Leistungssteigerung in den kommenden Tagen erwartet wird. So stellt er auch ein wenig die Charakterfrage, wenn er sagt: „Ich habe die Mannschaft von Anfang an in Schutz genommen und ein breites Kreuz gezeigt, aber einige haben sich dahinter versteckt. Mit dem Welpenschutz ist Schluss, die Jungs müssen raus aus dem Schneckenhaus. Das ist ein Charaktertest, wir müssen noch enger zusammenrücken.“
Die 1:2-Heimniederlage gegen Eintracht Braunschweig hat sich sehr schmeichelhaft angehört, denn letztlich war der souveräne Spitzenreiter und gefühlte Bundesliga-Aufsteiger dem Team von der Pader in vielen Bereichen absolut überlegen. Wenn die Eintracht-Offensive nur ein wenig konsequenter in der Chancenverwertung gewesen wäre dann hätte es auch ein Debakel für den SCP geben können. Deshalb ist die Kritik von Schmidt an seinem Team auch absolut berechtigt gewesen, wenn er deutlich macht: „Bei allem Respekt für die Leistung der Eintracht muss ich sagen, dass ich mit meiner Mannschaft nicht zufrieden sein konnte. Die Kritik von außen war absolut berechtigt.“
Die mehr als ordentlichen Leistungen aus dem Trainingslager haben die kollektive Hoffnung wecken können, dass diese gesunde Aggressivität in den Zweikämpfen auch in den Meisterschaftsspielen umgesetzt werden kann. Deshalb ist auch in diesem Fall seine Kritik absolut verständlich, wenn er im Gespräch mit dem
„Westfalen-Blatt“ deutlich macht: „Bei uns herrscht eine hohe Diskrepanz zwischen Training und Spiel. Wenn du die Basis wie Zweikampfstärke und Willen nicht bringst, hast du keine Chance. Das Potenzial auf dem Höhepunkt der Woche abzurufen, das ist Qualität. Gerade bei Widerständen. Das ist eine Frage der Mentalität, die das Trainerteam jeden Tag vorlebt.“
Das spielerische wie taktische Potential besitzt die Mannschaft zweifelsfrei. Allerdings gibt es klare Defizite bezüglich der Umsetzung auf dem Platz. Für Schmidt wird es zu einer echten Aufgabe werden, dass die Mannschaft konzentriert und zielstrebig zukünftig agieren wird. Er möchte keine Ausreden mehr haben, sondern stellt eine klare Forderung an die Spieler: „Rasen oder Schiedsrichter – es gibt keine Alibis mehr. Die Spieler können sich nur selbst helfen.“ Die Abstiegsplätze sind in Sichtweite. Jedoch sollte keine allzu große Panik veranstaltet werden, da nun schlagbare Gegner auf die Paderstädter warten: „Es ist auch eine Chance. Wenn wir uns jetzt mit Punkten gegen Ingolstadt, Aue und Sandhausen befreien, können wir bis zum Ende der Saison eine gute Rolle spielen.“
Zweifelsfrei ist das Potential vorhanden. Allerdings mangelt es noch allzu häufig an der Umsetzung auf dem Platz. Mit den Verstärkungen im Offensivbereich wie Elias Kachunga und vor allem dem großen Hoffnungsträger Mahir Saglik gibt es Kicker, die für Aufbruchstimmung sorgen können. Allerdings hat Kachunga ebenso wie Deniz Naki und Alban Meha eine Magen- und Darmgrippe zu verkraften. Auch Manuel Zeitz wird wegen der Fuß-Operation noch nicht wieder einsatzbereit sein. Ob denn auch tatsächlich Torwart Lukas Kruse zukünftig fit werden wird, sollte bis zum Spieltag noch abgewartet werden. Nach seiner Schulterverletzung stellt sich die Situation nach Aussage von Schmidt als „eng dar, ist aber nicht aussichtslos.“


Informationen
Quelle: westfalen-blatt.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Schmidt; Saglik; Meha; Naki; Kachunga; Zeitz
Datum: 08.02.2013 16:35 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-sc-paderborn-hofft-auf-die-sportliche-wende-4051.html
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